19. – 21. Januar 2016, 10 – 13 Uhr 

Vielen Dank an die Künstler Ann Schomburg & Sascha Boldt für ihr Seminar „TEAM UP!“.

„Team oder Einzelkämpfer? Welche Wahrnehmung dominiert das zeitgenössische KünstlerInnenbild? In dem folgenden Seminar werden Ann Schomburg und Sascha Boldt ihren künstlerischen Werdegang bis hin zur werkbezogenen Zusammenführung als Ausgangspunkt für aktuelle Projekte aufzeigen. Schomburgs Ursprünge liegen in performativer Medienkunst (Studium Kassel). Sie trifft auf Sascha Boldt  (Studium Düsseldorf), der sich ursprünglich mit konzeptioneller Malerei beschäftigte. Seit 2014 arbeiten sie eng an konzeptionell-ästhetischen Reflexionsobjekten und hybriden Performances-Räumen.

Die “Idling Gallery” ist ein von Ann Schomburg initiierter und gemeinsam mit Sascha Boldt realisierter Projektraum, der aktuell in der Scharnweberstrasse in Berlin Friedrichshain angesiedelt ist. Sie steht in Verbindung zum „Idling Mobile“, einem mobilen Artist-in-Residency-Programm, das sich mit der Begrifflichkeit des Idling, des Lee(h)rlaufs, auf konzeptuelle Weise beschäftigt.

Dabei handelt es sich um die Umsetzung eines kreativen Leerlaufs; um einen Ort, der die Möglichkeit bietet, Kunstwerke entstehen, das Unterbewusstsein als tatsächliche Quelle künstlerischer Produktion arbeiten zu lassen. Im Zentrum der Projekte steht das Authentische, das eine Idee ausmacht, nicht die High-Gloss-Appearance, die der Kunstmarkt augenscheinlich fordert. Im Rahmen der mobilen Residenz werden Projekte unterschiedlicher KünstlerInnen realisiert, bei denen die Vorraussetzungen im Umfeld des Caravans und die Eigenständigkeit der künstlerischen Produktion kongenial verschmelzen. Das Projektraumkonzept zur Idling Gallery ist eine Mischform zwischen Popup-Galerie, die auf Tour geht, und der Homebase-Galerie an ihrer permanenten Location in Berlin.

Die Idling Gallery ist ein Netzwerkraum für Kunst und deren MacherInnen, die Ästhetik und Inhalt in untrennbarer Symbiose verstehen. Dabei stehen ProjektmacherInnen im Fokus, die kompromisslos ihrer künstlerischen Vision folgen und im Zuge dessen ihr künstlerisches Anliegen vor Karriere-Etikette stellen. Dementsprechend ist das Profil der Galerie medienübergreifend angelegt. Entscheidend ist der inhaltliche Nenner zwischen den Positionen und dem Bestreben, Werke in verschiedenen Medien zu realisieren. Videokunst im Dialog mit Malerei, New Media begegnet „klassischer Skulptur“. Es geht darum, dass der jeweilige Inhalt sein entsprechendes Medium findet und etablierte KünstlerInnen auf Emerging Artists treffen.

Schomburg und Boldt zeigen wie sie mit neuen und alten KollegInnen innerhalb ihres Netzwerkes gemeinsame Ausstellungen entwickelt haben. Gemeinsam werden bestehende Erfahrungen diskutiert und potentielle Möglichkeiten für Ausstellungsprojekte der TeilnehmerInnen erschlossen. Wo kommen sie her Welche Netzwerkmöglichkeiten oder Orte gibt es und werden vielleicht übersehen? Wie kann man bestehende Kontakte nutzen?

In einem fließenden Übergang zwischen Theorie und Praxis werden die Arbeiten der TeilnehmerInnen gemeinsam besprochen und inhaltliche und ästhetische Parallelen gezogen. Ist es möglich daraus ein Ausstellungskonzept zu entwickeln? Wie weit sind bestehende Netzwerke nützlich, um die Ausstellung umzusetzen und Aufmerksamkeit zu erzeugen.“ (Ann Schomburg & Sascha Boldt)


Ann Schomburg
 *1984 lebt und arbeitet in Berlin und Frankfurt am Main. Schomburg’s Werk setzt sich mit der Faszination für das Spiel mit Unterwanderdungsstrategien des vermeintlich ‘Normalen’ auf Grundlage neuinterpretierter Spielregeln auseinander.

Sascha Boldt *197X in Bremen, lebt und arbeitet in Berlin und Frankfurt am Main. Boldts Arbeiten gehen von zwei und dreidimensionalen Collagen aus, die sich inhaltlich mit der Konstruktion von Realität auseinandersetzen. Er selbst begreift sich als ein Hybrid der sich spielerisch analytisch- situativ mit Systemen und Ästhetiken auseinandersetzt.