21. – 23. Dezember 2021, 10 – 13 Uhr
Vielen Dank an den Kritiker, Künstler und Lehrer Andreas Schlaegel für sein Seminar Die Bildwährung & die Arbeitsbesprechungen mit unseren Teilnehmer*innen innerhalb des Studioprogrammes am BAI | Kunstschule, Kunstinkubator, Artist in Residence und Live Onlinekurse & -klassen in Berlin.
„Bilder bringen uns zum Lachen oder Weinen, sie „berühren“ uns, sie „sprechen“ zu uns. Wer über die Art und Weise nachdenkt, wie über Bilder gesprochen wird, erinnert das nicht zuletzt daran, dass Bilder nie nur der reinen Schönheit huldigen, sondern die Kraft in sich bergen, Betrachter zu bewegen. Und dies nicht nur im metaphorischen Sinne. Die frühesten Bilder, die wir kennen, repräsentieren eindeutig Macht, und die Geschichte der Bilder, des Bildermachens, der Bildung, der Kunstgeschichte kann als eine Geschichte betrachtet werden, wie Bildern in erster Linie dafür produziert bzw. dazu eingesetzt wurden, Macht über Territorien, Körper und Köpfe von Menschen zu erlangen und zu erhalten. Aber was ist mit der Idee des Bildes und seiner Demokratisierung seit den Anfängen der Industrialisierung geschehen? Welche Macht geht überhaupt noch vom einzelnen Bilder aus, gerade in einer Zeit, in der es nie einfacher und effektiver war, ein Bild zu machen und zu teilen? Schaffen neue Bilder neue Welten oder reproduzieren sie lediglich bestehende Machtstrukturen?“ (Text: Courtesy Andreas Schlaegel)
Andreas Schlaegel (*1966 in Kinshasa, DRC) lebt in Berlin und ist als Kritiker, Künstler und Lehrer aktiv. Derzeit ist er Mitglied des kuratorischen Teams der 8. Triennale der Photographie in Hamburg, die im Mai 2022 eröffnen wird.
Seine Essays, Portraits und Kritiken erscheinen seit Ende der neunziger Jahre in internationalen Kunstzeitschriften, wie Flash Art International (Mailand), Frieze (Berlin/London), Billedkunst (Oslo), /100 (Berlin), Kunstkritikk (Kopenhagen) und anderen, sowie in Publikationen des UCLA Hammer Museum, Los Angeles; MUSAC, Leon; Aspen Museum, Colorado; Schirn Kunsthalle, Frankfurt/Main; Thyssen Bornemisza Contemporary, Vienna; Kunsthalle Düsseldorf; Julia Stoschek Collection, Düsseldorf und Berlin, und vielen anderen. Seine künstlerisches Interesse zielt auf das Spannungsfeld zwischen künstlerischen Einzelpositionen und kollaborativen und diskursiven Formaten ab. Diese Praxis schließt auch genre-übergreifende Musikprojekte mit ein, wie ACO (Art Critics Orchestra, mit Raimar Stange u. Micz Flor,), das Duo Die!Landschaft mit Manfred Peckl, sowie weitere Kollaborationen, wie „Come early, avoid disappointment“ mit der Gruppe Gelitin bei TBA21 in Wien und der Venedig Biennale, 2011, oder „The Art of Conversation“ mit Paolo Chiasera und Matthew Antezzo, PSM Galerie, Berlin, 2013, oder „t=600“ mit Nine Budde, Bretz/Holliger und Melou Vanggaard im Standortfriedhof Berlin (2019).
Seit 2014 lehrt er an der Hfg Offenbach Theorie und Geschichte der Fotografie.