02. Juni 2016, 10 – 13 Uhr
Vielen Dank an den Künstler Nikolaus List für seinen Vortrag „BILDRAUM UND REIM“.
„Was ist ein gemaltes Bild in Zeiten unendlicher medialer Bilderfluten?
Wie kann ein Bild aussehen, das der Allgegenwärtigkeit von Weltgeschehen einerseits, der immer öffentlicher werdenden Privatheit des Einzelnen andererseits gerecht wird?Welche Beziehung besteht zwischen Betrachter und Bild, welche Bilder sehen wir uns eigentlich an?
Warum sieht jemand ein Bild an?
Meine Malerei, die gegenständlich und gegenstandslos zugleich ist, handelt vom Bild als Sprache, als kommunizierende Fläche in einer Zeit, in der Bilder unsichtbar geworden sind. Die Bildmotive stehen in Konkurrenz zu anderen zeitgenössischen Bildsprachen, vor allem aus der Werbewelt und der Unterhaltungsindustrie, und sind gleichzeitig Teil des riesigen Schwarms von Ölbildern, der seit Beginn der Neuzeit in Europa entsteht. Ich arbeite mit dem neuzeitlichen Illusions-Bildraum, der Bildbühne, und stelle diesen zugleich in Frage, um Rhythmen, Strukturen, Ornament und Reim sichtbar zu machen. Körper und Formen, die sich reimen, einen Sinn oder dessen Gegenteil ergeben. Etwas von der Klarheit und vom Irrtum der Welt sichtbar machen.“ (Nikolaus List)