17. – 18. November 2021, 10 – 12:30 Uhr
Vielen Dank an die Künstlerin Emily Hunt für ihren Workshop und die Einführung unserer Teilnehmer*innen in Reproduktionsgrafik, die Kopie und Aneignung in der experimentellen Zeichnung & Pareidolie und surrealistische Zeichentechniken mit unseren Teilnehmer*innen im Basiskurs innerhalb des Studioprogrammes am BAI | Kunstschule, Kunstinkubator, Artist in Residence und Live Onlinekurse & -klassen in Berlin.
„TAG 1: Reproduktionsgrafik, die Kopie und Aneignung in der experimentellen Zeichnung
In diesem Kurs wird die Geschichte der Reproduktionsradierungen in der europäischen Druckkultur des 16. Jahrhunderts bis hin zu zeitgenössischen Beispielen der Appropriation Art der 1980er Jahre und zeitgenössischen Beispielen wie Richard Prince dargestellt. Aneignung in der Kunst ist die Verwendung von bereits existierenden Objekten oder Bildern, die nur wenig oder gar nicht verändert werden. In der bildenden Kunst bedeutet Aneignung, dass Aspekte (oder die gesamte Form) der vom Menschen geschaffenen visuellen Kultur übernommen, entliehen, recycelt oder gesampelt werden. Wir diskutieren den Unterschied zwischen Inspiration, Kopieren, Stehlen, Integrieren und Aneignen von Kunst. Es werden zwei experimentelle Zeichenübungen durchgeführt, die sich auf die historische Referenz, die zeitgenössische Reproduktion und das Ready-made konzentrieren.
TAG 2: Pareidolie und surrealistische Zeichentechniken
Pareidolie ist ein Phänomen, bei dem der Künstler ein Objekt, ein Muster oder eine Bedeutung in einer Form findet – sei es ein Tapetenquadrat oder eine Wolkenwolke. Der Kurs wird mit surrealistischen Beispielen von Pareidolie eröffnet, die unter Verwendung einst bekannter, aber heute vergessener automatischer (handwerklicher) Techniken wie Dekalkomanie, Monoprinting und entopischer Graphomanie entstanden sind. Die Einführung wird sich damit befassen, wie zeitgenössische Künstler Pareidolie als Entscheidungshilfe in ihrer Malerei und Zeichnung einsetzen. Eine Reihe von Übungen befasst sich mit surrealistischen Techniken, die darauf abzielen, Bilder aus dem Unbewussten zu finden oder zu erzeugen und dabei Zufallseffekte und Zufallsprozesse zu nutzen. Wir werden die Pareidolie als konzeptionellen Rahmen für diesen Kurs und als Mittel zur Erkundung experimenteller Wege des Zeichnens in Ihrer Kunstpraxis verwenden.“ (Text: Courtesy Emily Hunt)
Emily Hunt (* 1981) lebt und arbeitet in Berlin seit 2017. Hunt leitet Big Ego Books seit 2015. Von 2005 bis 2009 war sie Mitherausgeberin des DUKE Magazine, einem Künstlermagazin, das sich auf australische Künstler und Sparsamkeitskultur konzentriert. Seit 2012 hat sie ausgiebig in Australien ausgestellt, unter anderem im Museum for Contemporary Art Sydney, First Draft, Casula Powerhouse, UTS Gallery, Artspace, Bundanon Trust, UQ Art Museum, KNULP und The Commercial gallery. Ihre Arbeiten befinden sich in Sammlungen wie The Cruthers Collection of Women’s Art (CCWA), Artbank und Manly Art Gallery. Sie wurde mit dem Marten Bequest Scholarship for Painting (2015) und dem Ian Potter Cultural Trust Grant (2017) ausgezeichnet, sowie mit zwei Stipendien des Australia Council for the Arts (2014 & 2019). Ihre Arbeiten wurden zuletzt im Arp Museum Remagen, Kunstraum Kreuzberg Bethanien, Zitadelle Spandau (ZAK) und Sim Smith Gallery, London gezeigt. 2020 wurde Hunt als Teilnehmerin für das Goldrausch Künstlerinnen Projekt ausgewählt. Im Jahr 2021 eröffnete Hunt’s erste Einzelausstellung in Berlin in der Galerie Wedding.
Weitere Informationen auf der Emily Hunt Webseite.