Wie reden wir über Kunst? Eine Kritik des Critseminars von Dagmara Genda

Wie reden wir über Kunst? Eine Kritik des Critseminars von Dagmara Genda

10. – 12. März 2020, 10 – 13 Uhr

Vielen Dank an die Künstlerin & Autorin Dagmara Genda für ihr Seminar Wie reden wir über Kunst? Eine Kritik des Critseminars und die Arbeitsbesprechungen mit unseren Teilnehmer*innen innerhalb des Studioprogrammes am BAI | Kunstschule, Kunstinkubator & Artist in Residence in Berlin.

„Was passiert bei einem Critseminar? Widerspiegelt es die Machenschaften der Kunstwelt oder ist es ein abgesondertes und gar geschlossenes Gespräch?

Das Critseminar ist ein wichtiger Teil nicht nur der Kunstausbildung, sondern auch verschiedener professioneller oder semiprofessioneller Kunstprogramme, wie zum Beispiel Künstlerresidenzen. Die Funktion eines Critseminars ist jedoch bestenfalls nebulös. Es gibt weder eine erschöpfende Geschichte des Seminars, noch eine bestimmte Methodologie für seine Durchführung. Der Tatsache zum Trotz, dass die Kunst in viele Unterklassen gespalten wird – Performance, konzeptuelle, aktivistische oder archivalische Kunst, um nur einige zu nennen – und dass durch die Einführung neuer Medien und außereuropäischer Traditionen die Kunst relativiert wurde, bildet das Critseminar immer noch das Rückgrat vieler Kunstakademien. Yale ist bekannt für seine „pit crits,“ während CalArts zum Synonym für die von Michael Asher eingeführten, eher frei fließenden Marathonsitzungen wurde. Zu den Kunstwissenschaftlern, die das Critseminar eingehend beobachtet haben zählt vor allem James Elkins, dessen Texte verschiedene Arten von Seminaren beschreiben und das Crit zu erklären versuchen. Kürzlich hat Q-Art, ein selbstständiges Forschungsprojekt und eine Organisation in Großbritannien, Aussagen von verschiedenen Pädagogen und Kunstwelt-Profis über die Struktur des Critseminars und ihre Ziele gesammelt. In Kanada wurde in Modus ein Artikel von Künstler und Lehrer Josh Thorpe veröffentlicht, in dem der Autor fragt, wie das Seminar relevant bleiben kann. Immer häufiger wird das Crit selbst kritisiert.

Am Berlin Art Institute wird der Begriff des Critseminars und seine historische Bedeutung als pädagogischer Ansatz vorgestellt und hinterfragt. Danach werden Crits durchgeführt, um je nach den Bedürfnissen der Teilnehmer ein gezielteres oder kreatives Feedback zu erhalten.“ (Text: Courtesy Dagmara Genda)

Weitere Informationen auf der Dagmara Genda Webseite.

2020-03-17T10:01:28+02:00

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