17. November 2016, 10 – 13 Uhr
Vielen Dank an die Künstlerin Patricia Lambertus für ihren Vortrag „Fiktion und Realität. Die Erweiterung des Bildraumes – von der Leinwand-Malerei in den physischen Raum“ und die Arbeitsbesprechungen mit unseren TeilnehmerInnen.
„Jedes bildproduzierende Medium erforscht die Grenzen zwischen physischem Raum und fiktivem Raum. Eine der ältesten bekannten Formen ist die Trompe-l’œil Malerei. Diese illusionistische Malerei simuliert eine Perspektive, die Dreidimensionalität vortäuscht. Bereits in Pompeij wurde diese Technik genutzt, um den Innenraum optisch zu vergrößern. Der französische Begriff Trompe-l’œil (das Auge täuschen) zeigt auf, dass Realität auch beim Betrachten eines Bildes entstehen kann.
So zum Beispiel bei dem Bild von Pere Borrell del Caso “Escapando de la Critica” (Flucht vor der Kritik) von 1874. Ein junger Mann scheint aus einem Bilderrahmen heraus zusteigen. Diese selbstreferenzielle und selbstreflexive Haltung in diesem Werk ist für uns noch heute von Relevanz. Ein Bild von René Magritte dagegen “La trahison des images” (Der Verrat der Bilder) von 1929 verdeutlicht die Beziehung zwischen einem realen Objekt, seinem Namen und seiner Abbildung. “Ceci n’est pas une pipe” (dies ist keine Pfeife) steht als geschriebener Satz unter einer Abbildung einer gemalten Pfeife und zeigt damit, dass selbst das realistischste Bild eines Objektes nicht identisch mit dem Objekt selbst ist. Man kann die Pfeife weder rauchen noch stopfen.
Dieser Vortrag zeigt verschiedene künstlerische und historische Strategien auf, die den Umgang mit Fiktion und Realität ausloten. Anhand ortsspezifischer Installationen werden dann Arbeitsweisen und Methoden verdeutlicht, die sich mit dem Bildraum und den Übergängen in den physischen Raum beschäftigen.“ (Patricia Lambertus)
Weitere Informationen auf der Patricia Lambertus Webseite.