06. Dezember 2017, 15:30 Uhr

Vielen Dank an Marie-Christin Lender (Presse & PR) für die Einführung in die Konzeption und das Programm der Galerie Wedding und ihre Führung für unsere TeilnehmerInnen durch die Ausstellung „ORIENT EXPRESS“ von Dafna Mammon kuratiert von Dr. Bonaventure Soh Bejeng Ndikung & Solvej Helweg Ovesen im Rahmen von UP – Unsustainable Privileges.

Ausstellungsdauer:  17. November 2017 – 13. Janaur 2018
Ort: 
GALERIE WEDDING – Raum für zeitgenössische Kunst
Öffnungszeiten: Dienstag – Samstag, 12 – 19 Uhr
Adresse: 
Müllerstraße 146/147, 13353 Berlin

„1985 eröffnete der israelische Vater von Dafna Maimon das erste Falafel und Kebab Restaurant in Finnland, den ‚Orient Express‘. Situiert in einem Einkaufszentrum im Stadtzentrum von Helsinki, brachte es Finn*innen bisher unbekannte Geschmäcker aus dem Nahen Osten näher. Gleichzeitig beschäftigte ihr Vater viele Mitarbeiter*innen, die keine finnische Staatsbürgerschaft besaßen und ermöglichte ihnen durch die Arbeitsbescheinigung das nötige Dokument für den Erhalt einer Aufenthaltsgenehmigung, die für viele den Ausgangspunkt für ein neues Leben in Finnland darstellte.

Vor einigen Jahren entdeckte Maimon ein hoch budgetiertes Werbevideo von 1986, das ihr Vater in Auftrag gab und welches mit der eigenen Exotisierung arbeitet, um den Kebab zu vermarkten. Ausgehend von diesem autobiografischen Material entwickelte Maimon eine performative Videoinstallation, die sich zwischen persönlichen Erinnerungen, Familiengeschichten und der Darstellung einer patriarchalen Gesellschaft bewegt. In der Galerie Wedding wird sie die Werbesets und die Umgebung reinszenieren und ein bespielbares Terrain aufbauen, in dem sie gegenwärtige, eigene Erfahrungen mit den Materialien ihres Vaters verschneidet. Die Ausstellung baut auf einer vorangegangenen Performance ‘Orient Express Yourself’ auf, die in Zusammenarbeit mit dem Lilith Performance Studio in Malmö, Schweden, produziert und dort im September 2017 gezeigt wurde.

Im Rahmen der Ausstellungseröffnung wird die Restaurantinstallation mit einer „Falafelintervall“ -Performance verbunden. Nur bei der Eröffnung und in unregelmäßigen Abständen wird Essen in dem Restaurant serviert. Als Teil der Performance können Falafel von hungrigen Besuchern aus dem Publikum erworben werden. Abgesehen von diesen Interventionen, wird immer wieder die Schließung des Restaurants verkündet. Es werden wiederholt entschuldigende Ansagen gemacht, die darauf hinweisen, dass das Restaurant geschlossen ist.“ (Text: Courtesy Galerie Wedding)

Weitere Informationen auf der GALERIE WEDDING Webseite.