Besuch MICHAEL DEKKER & SIMON MULLAN im EIGEN + ART Lab

20. Juli 2016, 14 Uhr

Vielen Dank an Marie Gerbaulet für die Einführung in die Konzeption des EIGEN + ART Lab und ihre Führung für unsere TeilnehmerInnen durch die Gruppenausstellung von MICHAEL DEKKER & SIMON MULLAN in Zusammenarbeit mit Dr. Hans-Jörg Clement, Kurator des Trustee Programms EHF 2010 der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Ausstellungsdauer: 05. – 30. Juli 2016
Ort:
EIGEN + ART Lab
Öffnungszeiten: Dienstag ‐ Freitag 14 – 18 Uhr, Samstag 11 – 18 Uhr
Adresse: Torstraße 220, 10115 Berlin

Simon Patrick Mullan (*1981) und Michael Dekker (*1983) gehören zu den Künstlern, die sich einer klaren Spartenzuordnung widersetzen, die Gattungen gleichwohl reflektieren und in ihren kreativen Möglichkeiten bis an die Grenzen ausschöpfen. Mullan bezeichnet sich als experimentellen Bild- und Raumgestalter, Dekker spricht bei seinem Werk von Rauminterventionen. Beide Positionen verbinden die formale Fragestellung mit gesellschaftspolitisch relevanten Inhalten, ohne dabei Gefahr zu laufen, sich in vordergründiger, eindeutiger Lesbarkeit zu erklären.

Für den Dialog der beiden Künstler wurden Arbeiten ausgesucht, die beide Fragestellungen am Phänomen der (verführerischen) Oberfläche durchspielen. Mullans Textilcollagen aus ikonographischen MA-1 Jacken von Alpha Industries transformieren die Problematik der Identitätsfindung durch die Aneignung von ästhetischen und soziologischen Codes. Die auswechselbare Uniform bietet unterschiedlichen (Sub-) Kulturen den Anschein von Individualität, um sie im gleichen Moment aufzulösen. Aber auch hier gilt, dass jede Oberfläche eine Rückseite und jede Form einen Inhalt hat: Die Rückseite von Mullans Collagen leuchten in Orange. Das nach außen gewendete Innenfutter soll Sicherheit im Notfall bieten.

Auch Dekker weiß um die Ambivalenz der Form. Der Tony Cragg-Meisterschüler wählt die geradezu klassisch-abstrakte Skulptur, um Fragen der Architektur und Tektonik zu transformieren. So wie Mullan dekonstruiert und erneut konstruiert, fragmentiert auch Dekker die räumlichen Kontexte, um sie in verfremdeten Volumina neu zu erfinden. Antike Strukturen, kathedrale Anklänge verbiegen sich mit Shoppingmalls und Arkaden zu rasanten Autobahnen. Die Schwerkraft ist aufgehoben und alles funkelt verführerisch und kostbar in poliertem Edelmetall.

Simon Patrick Mullan und Michael Dekker sind Stipendiaten des Trustee Programms EHF 2010 der Konrad-Adenauer-Stiftung.“ (Text: Hans-Jörg Clement, Courtesy EIGEN + ART Lab)

Weitere Informationen auf der EIGEN + ART Lab Webseite.

2018-09-14T14:02:18+02:00

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